Bis um 22 Uhr habe er Zeit, denn dann müsse er spätestens schon in der ZiB 2 sitzen, sagte Politanalyst Peter Filzmaier gestern. Und zu berichten gebe es zum Thema Desinformation und Deepfakes vieles. Medienkompetenz zu haben sei, wie nicht lesen, nicht schreiben zu können. Bei seinem Vortrag wolle er sich also nicht nur an die PolitikerInnen, Professorinnen und Wirtschaftsgrößen im Publikum wenden. Sondern auch an die Schülerinnen und Schüler im Publikum, darunter auch viele aus dem Petrinum. Wir durften mit dabei auf der PHDL sein, als der renommierte Politikwissenschaftler zu Vortrag und Podiumsdiskussion eingeladen war.
"In den Sozialen Medien setzen wir die Emotion an die erste Stelle, das ist ganz anders, als der Journalismus funktioniert", so Filzmaier.
Der Bildungsminister habe eine undankbare und schwierige Aufgabe, sagte Filzmaier. Ein Seitenhieb, der nur 3 Meter weit ging, denn dort saß Neos-Minister Christoph Wiederkehr. Wenn man seit Jahrzehnten zurückliege, dann brauche man wieder Jahrzehnte, um das Verfehlte wieder aufzuholen. "Wie wenn man im Sport Ewigkeiten nichts macht. Da kann man auch nicht über Nacht aufholen."
Man habe als Gesellschaft etwas übersehen und sei einem Irrglauben aufgesessen, so Wiederkehr. Nicht nur die Politik. "Man hat unterschätzt, welche Auswirkungen die Filterblasen haben. Die Algorithmen zeigen uns immer mehr Extremes." Die richtige Antwort habe aber niemand, doch Prozesse seien im Laufen.
Die durchaus (selbst-)kritische Diskussion brachte einige Ansätze und Konzepte ans Tageslicht, wie man mit den neuen Herausforderungen durch Desinformation im Internet in Österreich umzugehen gedenke. Abschließend wurden diese beim Buffet vor der Aula noch ausgiebig diskutiert.