Sprach- und Kulturwoche in Modena
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Kurzbeschreibung |
Una piccolina cronologia: |
Parlare, ascoltare, imparare… Sprach- und Kulturwoche in Modena.
Eine città d‘arte zeigt beim kulturellen Austausch all‘ ihre Facetten.
Una piccolina cronologia:
Linz HBF: 7.20 Uhr: Was verschlägt 14 Jugendliche aus beiden siebten Klassen und zwei Professoresse zu solch unchristlicher Zeit an den Bahnhof? Die Emilia-Romagna ruft, und mit ihr der Zug. 183 v.Chr. als Mutina gegründet, hat Modena eine lange Historie an der sagenumwobenen, nach Konsul Marcus Aemilius benannten Via Emilia. Sie verband einst einen Großteil Norditaliens. Uns verbindet noch die Ungewissheit. Ein Traktor überholt soeben den Zug, gefolgt von zwei Walkerinnen. Das klärt sich aber schnell und nach kurzer Gleisarbeit setzen wir wie geplant den Weg ins bellissima Modena fort. Unsere Gasteltern entpuppen sich bei der Ankunft als äußerst tolerante und zuvorkommende Großeltern (nonni), die uns sogleich heim geleiten.
Die erste Hürde folgt sogleich: la cena (Abendessen) solo italiana. Da wird das Wörterbuch schnell zum besten Freund. Im Endeffekt kommt die Kommunikation recht schnell in Schwung, es gibt immer etwas zu besprechen, vor allem weil parallel zum Abendessen immerzu der Fernseher läuft und neueste Fußballergebnisse und Society-Klatsch kundtut.
Ab Montag sind wir ständig auf Achse: Entweder mit, oder in der Sprachschule „Romanica“ (http://www.romanica.it/), wo wir die ganze Woche von unterschiedlichen Lehrern unterrichtet werden. Zuerst steht ein Gang durchs Centro storico an, welches vom Dom, über große Palazzi, bis hin zur Synagoge nichts zu wünschen übriglässt. Nebenbei werden wir gleich mit der besten Gelateria und anderen kulinarischen Kostbarkeiten in Modena bekanntgemacht.
1.Mai: Alles steht still am Tag der Arbeit, außer uns. Wir besuchen eine weitere Stadt, die auch an der Via Emilia liegt: Bologna. Die älteste Universität Europas (1088 n.Chr. gegründet) lockt nicht nur uns, sondern auch rege Touristenströme asiatischen Ursprungs in den wappenbewehrten Palazzo, mit dem ersten „großen“ Anatomiesaal.
Vor allem in Sachen Kulinarik sind wir in und um Modena unterwegs: Wir besuchen die Acetaia Malpighi und lernen bei einer Verkostung des typisch, modenesischen Produktes Aceto Balsamico Tradizionale, alle Geschmacksrichtungen und die Art seiner Herstellung kennen. Maestro Malpighi eröffnet uns, dass sein Betrieb um die 3000 Fässer besitzt, in welchen der Aceto bis zu 24 Jahre lang heranreift.
Als weiterer Höhepunkt unserer Exkursionen gestaltet sich der Besuch im Caseificio Parmigiano Reggiano, in der traditionellen Produktionsstätte des Parmesans. Obwohl der fragwürdige Altmilch-Odeur anfangs nicht sehr zum Bleiben veranlasst, wird der Aufenthalt dennoch sehr lehrreich. Wir sehen dem Parmesan in all‘ seinen mehr oder-weniger wohlriechenden Stadien bis hin zur Reife zu. Das Endprodukt überzeugt dann doch nicht nur durch Geruch. Ein Besuch im Shop? Fast obligat.
Das Erfolgserlebnis für uns am Ende der Woche: Die Konversation läuft am Ende der Woche wie geschmiert, man beginnt sogar schon auf politischer Ebene mit den Gasteltern zu diskutieren.
Einen runden Schluss an unsere Reise setzt ein sieben-stündiger Venedig-Aufenthalt, in dem wir alle Viertel Venedigs, so wie den Großteil der Sehenswürdigkeiten mit nassen Augen streifen, was teilweise wörtlich zu verstehen ist (molta pioggia = viel Regen). Un viaggio, bello come l‘Italia. (Fridolin Blasl)