Buchpräsentation: Kongo – Europa

| Kategorie: Projekt fächerübergreifend
mit Prof. Günther Aigner

Projektbetreuer Prof. Günther Aigner
Kurzbeschreibung

Mein Weg vom Kongo nach Europa - Zwischen Widerstand, Flucht und Exil

Vortrag und Buchpräsentation von Emmanuel Mbolela (Autor, D.R. Kongo) und Dieter Alexander Behr (Übersetzer, Wien)

“Ich bin Kongolese – the world is my land!”  heißt es im gleichnamigen Song der  international bekannten Musikergruppe Jupiter & Okwess aus Kinshasa. In der Tat sind Hunderttausende Kongolesinnen und Kongolesen auf der Flucht und von China bis Frankreich und Österreich über die ganze Welt verstreut. Etwa 100 von ihnen leben in Linz.

Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat der kongolesische Autor und Politiker Emmanuel Mbolela in seinem spannenden Buch Mein Weg vom Kongo nach Europa - Zwischen Widerstand, Flucht und Exil niedergeschrieben. Am 4. November hat er es im Festsaal des Petrinums den 150 Schülerinnen und Schülern der 6., 7., und 8. Klassen präsentiert und einige Passagen aus dem französischen Manuskript vorgelesen. Sein Übersetzer Dr. Dieter Alexander Behr aus Wien, Aktivist der internationalen Flüchtlingshilfsorganisation Afrique-Europe-Interact, brachte diese spannenden und ergreifenden Stellen für uns ins Deutsche und erklärte während des Vortrags und bei den Fragen im Anschluss an die Buchpräsentation die Zusammenhänge zur internationalen Flüchtlingsthematik.

Die Demokratische Republik Kongo ist auch ein Schwerpunkt beim großen Themenbereich der Frankophonie im Französischunterricht. Die Hauptstadt Kinshasa ist weltweit die größte französischsprachige Stadt  - nicht Paris! Die D.R. Kongo ist das größte Land der Frankophonie.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt dieses afrikanische Land für die Caritas Linz dar. Die dritte Spezialistin (für Armutsbekämpfung) dieses Vormittags,  Frau Susanne Hack von der Caritas Linz Auslandshilfe, vertiefte in einem informativen Überblick über die Projekte der Caritas Linz unser Wissen über die D.R. Kongo und unsere Auseinandersetzung mit den Problemen der kongolesischen Familien und Kinder. Dabei lernten wir einen „verarmten Riesen“ kennen: Die D.R. Kongo ist das zweitgrößte Land Afrikas, besitzt riesige Vorkommen an Bodenschätzen (z. B. am weltweit geschätzten Coltan, dem „Rohstoff“ für Handys und Mikroelektronik) und ist gleichzeitig eines der ärmsten Länder der Welt mit einer extrem hohen Kindersterblichkeit - jedes 8. Kind stirbt vor seinem fünften Geburtstag - und einem HDI (Human Development Index) ganz am Ende der Skala (187. Platz von 187 Ländern). Nur jedes vierte Kind besucht regelmäßig die Schule und 31% aller Kinder sind unterernährt. Allein in der Hauptstadt Kinshasa gibt es 25.000 Straßenkinder.

Die Auslandshilfe der Caritas Linz unterstützt und betreut schwerpunktmäßig in der D.R. Kongo ca. dreißig Hilfs- und Entwicklungsprojekte, z. B. die Kinderernährungszentren N’sele und Malweka in der Nähe von Kinshasa, in denen im Vorjahr  1.345 Kinder versorgt wurden. Schwer vorstellbar (aber eine schöne Vorstellung!), dass es bei der guten Arbeit der Caritas nur 25 Euro kostet, ein stark unterernährtes Kind vor dem Hungertod zu retten.  

Zwei Stunden intensiver politischer Bildung, nicht im Sinne von Parteipolitik sondern  -  wie in der Katholischen Soziallehre vorgesehen  -  als christliche Parteinahme für die Ausgegrenzten und für die in ihrem Leben bedrohten Mitmenschen auf der Flucht.  

Oder um es mit der international bekannten kongolesischen World-Music-Band Jupiter & Okwess zu sagen: Ich bin Kongolese  –  the world is my land! 

Zum Weiterlesen:    

Link: Buchinformation Mein Weg vom Kongo nach Europa

Link: Emmanuel Mbolela

Link: Linzer Kirchenzeitung

Link: Caritas Linz Auslandshilfe

Link: Youtube Jupiter&Okwess international  “The World is my land

Bildergalerie

Interner Bereich

Anmelden