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Kurzbeschreibung |
Neue, großartige Fotos von Felix Wegerer |
Die Petriner Sternwarte kann mit ihrer modernen Ausstattung auch ferngesteuert bedient werden. Felix Wegerer sind in den letzten klaren Nächten wieder einige spektakuläre Aufnahmen gelungen. Die Aufnahmen wurden mit diversen Filtern aufgenommen (Wasserstoff-Alpha, Sauerstoff, Schwefel), teilweise mit RGB (Rot-Grün-Blau) - Aufnahmen und Luminanzaufnahmen (reine Helligkeitswerte) ergänzt.
Es handelt sich dabei um folgende Objekte:
1. IC1396 Elefantenrüsselnebel: Der Elefantenrüsselnebel ist ein Emissionsnebel innerhalb unserer Milchstraße mit einem eingeschlossenen offenen Sternhaufen in etwa 2.400 Lichtjahren Entfernung im Sternbild des Kepheus. Dieser Nebel enthält eine Reihe von jungen Sternen im Alter von einigen 100.000 Jahren bis einigen Millionen Jahren.
2. Die zweite Aufnahme zeigt die beiden Spiralgalaxien M81 und M82 im Sternbild des großen Bären. Diese beiden Galaxien bilden den Kern einer Galaxiengruppe in etwa 12 Millionen Lichtjahre Entfernung. Während M81 eine typisch Spiralgalaxie ähnlich unserer Milchstraße mit etwa 200 Milliarden Sonnen (Sternen) und einem massereichen zentralen schwarzen Loch ist, ist M82 durch eine „nahen“ Begegnung mit M81 so durcheinandergewirbelt worden, dass sich Gase verwirbelt habe und eine massive Sternentstehung eingesetzt hat. Solche aktiven Galaxien werden als Starburstgalaxien bezeichnet.
3. Die dritte Aufnahme zeigt den Kugelsternhaufen M13. Solche Kugelsternhaufen zählen für mich zu den spektakulärsten Anblicken am Nachthimmel und sind mit unserem Petriner Teleskop auch visuell spektakulär. M13 ist der hellste Kugelsternhaufen am Nordhimmel und kann bei sehr dunklem Himmel mit freiem Auge wahrgenommen werden. Seine Entfernung beträgt etwa 25.000 Lichtjahre und er befindet sich an den äußeren Rändern unserer Milchstraße. Seine Masse ist etwa 300.000-mal so groß wie die der Sonne, diese viele Sterne sind in einem Bereich von etwa 150 Lichtjahren im Durchmesser versammelt.
4. Pferdekopfnebel: Der Pferdekopfnebel ist eine Dunkelwolke vor dem Emissionsnebel IC434 in etwa 1.500 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Orion. Dieser Nebel besteht hauptsächlich aus kaltem Wasserstoff, aber auch Kohlenwasserstoffe, Schwefel und Sauerstoff lassen sich in ihm finden, also Elemente, die aus Novae und Supernovae stammen. Im Infrarotbereich lässt sich der Nebel besser auflösen und es zeigt sich, dass dieser Nebel wiederum dichtere und weniger dichte Bereiche enthält, die Gase sind in rascher Bewegung begriffen. Er enthält etwa 27 Sonnenmassen an Materie. Der gelblichere Bereich links im Bild wird als Flammennebel bezeichnet und stellt ein Sternentstehungsgebiet mit vielen jungen Sternen dar.
Stefan Hametner